Gersthofen | Neues Herz


Anerkennung

Titel | Freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit Ideenteil – Neues Herz, Gersthofen

Auslober | Stadt Gersthofen

Visualisierung | Willner Visualisierung, Potsdam

 

Die Gestaltung der Neuen Mitte soll eine Symbiose zwischen Stadtplatz und Stadtpark herstellen. Sie soll Strahlkraft über die Stadt hinaus entwickeln – gleichzeitig alltagstauglich und nachhaltig sein. Das Konzept setzt auf Transformation und Weiterentwicklung des Vorgefundenen. Das Gewohnte wird neu in Szene gesetzt und anders wahrgenommen. Der neu entstehende Park kann „im Wachsen“ erlebt werden. „Platz“ und „Park“ generieren unterschiedliche Atmosphären und Erlebnisse. Die neue Mitte ist eine Abfolge unterschiedlicher eindeutig charakterisierter Freiräume, erzeugt damit wiedererkennbare Orte und Identität.

Im Westen wird als Hinführung auf das Stadtzentrum die Entwicklung einer durchgängigen Allee vorgeschlagen. Die beiden Grünflächen an der Kreuzung Bahnhofstraße/Brahmsstraße werden in ihrem jeweiligen Charakter gestärkt: als baumüberstellte grüne Oase mit Pflanzungen und Ruheplätzen einerseits, als offene Wiesenfläche, assoziativ “ein Stück landschaftliche Weite in der Stadt“ andererseits. Die Parkierung wird neu geordnet. Nördlich des neuen Stadtparks bildet eine Wohnbebauung auf den privaten Grundstücksflächen den räumlichen Abschluss des angrenzenden Wohngebietes. An der Donauwörther Straße markiert das neue Bürger- und Vereinszentrum den Beginn der Stadtmitte.

Der Rathausplatz wird auch in Zukunft als zentraler Markt- und Veranstaltungsplatz gesehen. Ergänzend zum Wochenmarkt auf dem Platz könnte am zentralen Zugangsbereich des City Centers im Gebäude eine „Markthalle“ entstehen mit Synergien für Platz und Einkaufszentrum. Erhöhte Pflanzinseln mit Bäumen und Sitzgelegenheiten bringen Grün und Schatten auf den Platz und wirken als Maßstabbildner gegenüber der hohen Platzrandbebauung. Ein bodenbündiges Wasserspiel ist für alle Nutzergruppen attraktiv und sorgt an heißen Tagen für Abkühlung.

Der Stadtpark ist kein „fertiges Bild“, er durchläuft unterschiedliche Entwicklungsstadien mit wechselnden Raumprägungen, Lebensräumen und Nutzungsmöglichkeiten. Er wird geprägt durch die große offene Wiese im Zentrum und den Baumrahmen mit Hangkante. Die baumüberstellten Randbereiche beinhalten differenzierte Nutzungsangebote und Raum für partizipiatirische Projekte. Das Bürger- und Vereinszentrum ist hierfür ein wichtiger Impulsgeber.

Die vorhandenen Höhenunterschiede werden zu gestaltbildenden Elementen mit funktionaler Bedeutung für die Nutzung der Flächen. Der Stadtplatz erhält im Norden eine große Treppenanlage mit Sitzmöglichkeiten, quasi eine Tribüne für das Geschehen auf dem Platz und das Wasserspiel. Die „Hangkante“ an der Schulstraße wird aufgenommen und als bespielbarer Hang erlebbar. Der nördliche Zugangsbereich wird als Bastion mit Blick auf den Park inszeniert. Grüne Terrassen vermitteln zur neuen Bebauung im Norden und Osten. Die große Wiese verbleibt in Tieflage und wird damit in ihrer zentralen Wahrnehmung als Spiel- und Liegewiese, aber auch Festwiese für Veranstaltungen gestärkt.

Der „grüne Rahmen“ des neuen Stadtparks soll aus unterschiedlichen Baumarten aufgebaut werden, die langfristig stabile, möglichst klimaresiliente Grünstrukturen bilden. Angestrebt wird eine große Vielfalt an Lebens- und Erlebnisräumen mit extensiven, naturnahen und intensiv gepflegten, gut nutzbaren Flächen. Dabei sind die Grenzen innerhalb des Stadtparks ein Stück weit flexibel und können an Nutzung und Bedarf angepasst werden.




Visualisierung | Rathausplatz

Lageplan

Lageplan | Ausschnitt