Dillingen | GVD-Areal


1. Preis

Titel |  Nicht offener Ideenwettbewerb „Umgestaltung des ehemaligen GVD-Areals“ – Stadt Dillingen a. d. Donau

Auslober | Große Kreisstadt Dillingen a. d. Donau

Architekten | Hahn Wensch Architekten, München

 

Die Öffnung des Areals ermöglicht neue Wegeverbindungen in Ost-West- und Nord-Süd-Richtung, sowie eine Teilentsiegelung und Begrünung der bisher weitgehend überbauten und befestigten Flächen: Aus einer „Wärmeinsel“ wird eine klimaaktive „Grüne Mitte“. Eine Folge öffentlicher Räume bildet das Herz des Quartiers; von ihm profitieren auch die umgebenden Siedlungsbereiche. Die ehemalige Pforte, eine Mobilitätsstation und der Gasthof bilden den identitätsstiftenden Auftakt. Hain und Wasserspiel leiten zum Quartierspark über: Eine zum Teil abgesenkte große Wiese mit breitgefächertem Spielangebot und Rückzugsbereichen unter den Bäumen. Den Rahmen bildet eine umlaufende Promenade die gemeinsam mit den grünen Gassen die umgebende Bebauung erschließt. Zugunsten eines höheren Anteils an gemeinschaftlich nutzbaren und ökologisch wirksamen Flächen wird auf die Ausweisung von Gartenzonen für die EG-Wohnungen verzichtet; stattdessen werden intensiv begrünte Wohnhöfe und Dachgärten angeboten mit geschützten Terrassenbereichen, Kleinkinderspiel, Urban Gardening, etc. Durch unterschiedliche Höhenniveaus entsteht eine selbstverständliche Zonierung von öffentlich zu privat.

Im Vordergrund stehen die Speicherung und Nutzung des anfallenden Wassers auf dem Grundstück. Hierfür werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen: Zisternen zur Bewässerung und zum Betrieb des Wasserspiels bzw. für adiabate Kühlung, Retentionsdächer wo möglich, intensive Dachbegrünung bei genutzten Dachflächen, Biodiversitätsdächer bei ungenutzten Dachflächen, extensive Begrünung in Kombination mit Photovoltaikanlagen. Breitflächige Versickerung des Restwassers von Dächern und Wegen in den Grünflächen; Baumrigolen in Platzflächen und Längsparkstreifen; Absenkung der zentralen Grünfläche als Retentionsfläche bei Starkregenereignissen; Zuführung des Wassers mittels Mulden bzw. Rinnen entlang der Gassen.

Robuste Strukturen erlauben die Anpassung an sich veränderte Bedingungen und Bedürfnisse. So werden die umfangreichen Baumpflanzungen mit unterschiedlichen, standort- und klimaangepassten Arten vorgeschlagen. Innerhalb der Vegetationsflächen kann das Verhältnis von intensiv genutzten und gepflegte zu extensiven naturnahen Flächen dem jeweiligen Bedarf angepasst werden. Um einen besseren Modal Split zu erreichen wird am Quartierseingang in Verbindung mit dem Mobility Hub eine zusätzliche Bushaltestelle angeboten und der komfortable Ausbau des Radwegenetzes insbesondere zu den Erholungsflächen vorgeschlagen. Höhere Geschosshöhen im Erdgeschoss ermöglichen eine große Flexibilität, die einem robusten Nutzungsmix und „lebendigen“ Quartier entgegenkommen.




Perspektive | Donaustraße – Quartiersplatz

Perspektive | Grüne Mitte

Lageplan